Donnerstag, Juni 21, 2007

Nachträge

Seit ich mein Laptop nachts mit meinen Gedanken vollmüllen kann, ist einiges an Textstoff zusammengekommen, den ich meiner kragen, aber treuen und willensstarken Leserschaft nicht vorenthalten will.

12.06.07

Mir ist bewusst, dass es Mitten in der Nacht ist und ich längst schlafen sollte. Zumindest bin ich schon im Bett. Aber das muss bei mir ja nichts heißen. Mein Bett ich mein Haupttummelplatz in meinem Zimmer. Meine kleine netzbehangene Höhle mit einem Laptop zum Kuscheln.

Ich bin richtig glücklich, wie ich es wohl lange nicht mehr war. Beim Nachhauseweg bin ich singend durch die Straßen getanzt und gehüpft; die Leichtigkeit des Seins erfahren und Wellen der Zufriedenheit friedlich über den Rand schwappen spühren.

Hab einen ganzen Haufen schöne Musik für mich entdeckt.

1) Doto - vor längerem von freundlichen Gönnern über diverse Mittelsmänner zu mir gelangt, aber angehört hab ich mir die CDs erst am heutigen Abend. Die Frau ist sooo toll!!! Abgesehen von traurigen und nachdenlichen Liedern, gibt es da einiges an musikalischem Ausdruck diverser Einsamkeitsformen. Da kann man durch die leerwerdenden Straßen streifen und sich von ihr verstanden fühlen. Ein schönes Gefühl. Aber mein Favorit ist immernoch das Lied der Kaulquappe, die kein forsch werden will, weil sie das Wasser mag. Deshalb trifft sie den Entschluss: "Ich bleibe einfach im Wasser und werde ein Wal - schwerelos und trotzdem Säugetier!"

Auch schön ist die Aussage in einem anderen Lied: "Zivilisation ist die ständige Vermehrung unnötiger Notwendigkeiten."

2) Kimya Dawson - die zweite Frau, der ich wortwörtlich per Zufall über den Weg lief. Mit einem Latte Macchiato in der Hand unterwegs Richtung Kämmerchen und Studiumsmaterial hörte ich sie beim Clubhaus Gitarre spielen und singen. Manch einer möge ihre Musik als verspätetes Hippi-Geklimper mit 3 Akkorden bezeichnen, aber ich fand mich eine Stunde später hin und her gerissen zwischen Tränen und Lachen auf dem Boden sitzend und von ihrer Stimmer gebannt wieder.

Your voice has found a direct way to my heart.

Ihre Kinderlieder brachten mich zu dem oben erwähnten Verwirren der benachbarten Einwohner. Das war es wert.

Weitere Augenblicke später lag ich auf meinem dreckigen Boden, telefonierend, träumend und zur Decke blickend. Das roas Nilpferd hat mich angegrinst! Ich könnte dies schwören. Aber der blaue Elefant daneben schein immernoch seine grünen Ohren nicht überwunden zu haben. Aber wie soll ich ihm blos erklären, dass ich ihn gerade so wild gefärbt mag?

(um möglichen Fragen gleich vorzubeugen: nein, diese Tiere sind nicht das Produkt meiner kranken Phantasie, sondern das eines IKEA-Designers. Ich hab sie nur adoptiert und an meine Lampe geklemmt)


17.06.07
was ich von Metalern lernte.
- man kann auch mit einem Bierglas in der Hand Headbangen, man muss es dazu nur von oben wie einen Apfel packen und zwischen den Beinen baumeln lassen
- wenn man sich beschäftigen will, gibt es mehr Abwechslung, als Biertrinken, Rauchen und Kopfschütteln: man kann Papierschiffchen falten, Männchen auch Flyern rausreißen, sich mit Papierbollen bewerfen und versuchen, das Bierglas des jeweils anderen zu trefen, man kann fremden Männern an den Arsch grabbeln und glaubwürdig weiß machen, der Nebenmann wäre es gewesen. Nur das Reden ist etwas anstrengend.
- Tee ist kein angemessenes Getränk für eine Metalkneipe, auch wenn er auf der Karte steht
- festes Schuhwerk ist ein multifunktionales Werkzeug
- Man kann Menschen verklickern, man bräuchte keine Menschen, wenn man ein Papiermännchen zum Freund hat.
- Menschen sind keine Freunde - "Ich rede von Männern!"
- sollte es sich irgendwann als Überlebensvorteil herausstellen, klein, rosa, flauschig, Elefant und geflügelt zu sein, dann hat die Evolution nichts daran auszusetzen
- man kann Worte wie - Achtung: Schweinekram! - Penis, Muschi, (letzte) Bahnhofshure,Ausdünstungen, ... in jeden beliebigen Satz einbauen, aber auch aus jeder unscheinbaren Aussage heraushören
- Polizisten tragen seltsame grüne Hüte
- Strumpfhosen, Strümpfe und deren Anzahl kann man auch als Schwanzvergleich ansehen
und jetzt eine gewagte These: mit dem Maß der sozialen Aus- und Abgrenzung sinkt auch die gegenseitige Homophobie in einer Gruppe.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

NEINNNNNNNNNNNNNNNNN
MEHR KÄSE

kühlschrank hat gesagt…

Käse?

Anonym hat gesagt…

Kommunistische
Äs
sind
Extravagant

kühlschrank hat gesagt…

Du schreibst und schreibst und alles was bei mir ankommt klingt wie "Bahnhof".