Samstag, März 03, 2007

was Regen und Bier so an Gedanken anspülen

Als ich vor etwa einer halben Stunde nach Hause kam, hab ich in den Spiegel gesehen. Auf meinen Haaren hatten sich Regentropfen gesammelt. Man könnte sagen, es seien Tröpfchen gewesen, aber ein Tropfen ist an sich schon so wenig, dass sich eine weitere Verkleinerung erübrigt.
Die Regentropfen lagen wie Tau auf meiner krausen Mähne und erinnerte an Tau, der in frühen Morgenstunden auf Grashalmen glänzt. Dieser Anblick, war ein schöner Abschluss für die heutige Nacht, denn ich musste davon lächeln; still und nur für mich allein.
Leonid liegt gerade vor mir und wenn Kuscheltierhandpuppen böse gucken könnten, dann täte er das.
Er denkt: geh ins Bett und nimm mich mit! Ich habe schon vorhin geschlafen!
Außerdem denkt er: CD-Spindel sind unbequem.
Ich denke: Wäre ich nicht so ein schrecklich moralisch denkender Mensch, würde ich mir nicht soviele Gedanken über Kosequenzen für mich und auch für andere machen, hätte ich dann heute Abend anders gehandelt? Hätte ich doch den einen entscheidenden Kuss wagen sollen?
Aber denke ich das wirklich? - nein, das dachte ich, bevor ich die Tropfen gesehen habe.
Die Tropfen verrieten: Du hast einen Freund gefunden und eine solche Freunschaft ist mehr wert, als eine amüsante Nacht (unter Umständen alle Vieldeutigkeit dieses Wortes einbegriffen) und wochenlange Kopfschmerzen.
Ich denke: Das war ein schöner Abend.
Leonid sagt: Hör auf zu schreiben und geh ins Bett!
Ich sage: Ich rede nicht mit Kuscheltieren! Ich bin doch nicht bekloppt... (nicht so sehr)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, die vielen kleinen Tröpfchen sahen in der Tat schön aus. Deine Haare erinnerten mich an diese extrem dichten Spinnennetze bei jenen Büschen, die man an manchen Straßenrändern findet. In ihnen sammeln sich auch viele kleine Tröpfchen, was für sich schon beeindruckend aussieht; wenn dann aber Sonnenstrahlen ihren Weg zu den Tröpfchen finden und man sich geschickt positioniert, sieht man diesen wunderschönen Schimmer. Den sah ich bei dir aber auch ohne Sonne.

So viel passiert gerade in mir, aber ich genieße diese wohlige Wärme. Wenn du dich ähnlich fühlst, hoffe ich sehnlichst, dass du es auch genießt. Das Wichtigste ist aber, was danach bleibt. Und das soll auch immer das Wichtigste bleiben.