Donnerstag, November 30, 2006

Brunos Gedanken

Bruno saß auf seinem Lieblingspilz, blickte gen HImmel und ärgerte sich über den Vorhang aus belaubten Ästen, die ihm die Sicht verdeckten. Aber er ärgerte sich nicht bewusst, es war nur ein Surren in seinem Kopf. das ihm die Farbe grün am jenem Tag irgendwie unsympatischer als sonst erscheinen ließ. Er mochte grün. An grün kann man nicht besonders viel aussetzen, es ist sogar höchst doifferenziert. Es hat ein Farbspektrum, das von pastell, matt, über hell, grasgrün, zu leuchtend und neon und zu mosig, moorig und schlicht dreckig oder dunkel reicht. Er mochte die Äste nicht und auch diese nur an jenem Tag.
Sein Bewusstsein war mit einer anderen Fragestellung beschäftigt. Nämlich damit, ob die Anzahl der flauschigen Wolken begrenzt sei. Würde man die Zeit anhalten, oder den gesammten Himmel zu einem gegebenen Zeitpunkt, zu eben jener Sekunde, in der er das dacht, auf ein riesiges Leinentuch malen, so könnte man sie grob abzählen. Man könnte ein Knäul aus ihnen machen und in gleichgroße Wölkchen aufteilen.
Man könnte jedem Tier im Wald eine eigene Wolke zuordnen. Egal wie groß oder klein das Tier sei. Oder doch lieber nicht. Sonst bekäme ein Regenwurm eine gleichgroße Wolke wie ein Hirsch und wärend das Würmchen mehr hätte, als bis zu seinem eigenen Horizont reicht, könnte der Hirsch höchstens seinen kopf drauf legen, um sich kurz von der Last seiner Hörner auszuruhen.
Aber würde man die Wölkchen wirklich mal ordnen, man könnte so vieles mit ihnen machen:
Schachbrettmuster am Himmel zeichnen und mit Heißluftballons eine unvergessliche Partie austragen, oder die dichteste Gewitterwolke durch knüllen und quetschen machen, damit DAS Gewitter entsteht, das größte und angsteinflößendste.
Aber nein, das doch lieber nicht. Dann würde die Wolke regnen und regnen und am ende wäre nichts mehr von ihr da. Da soll die doch lieber in viele ungefährliches Kleinwolken zerlegt bleiben und jedes Tier oder Tiergruppe bekämme eine davon. Auf doe müssten sie dann aufpassen, damit die nicht verdunstet oder sich ausregnet.
Und wenn die Tiere brav waren, würden sie nach dem Tode als Engeltiere jeder auf seiner Wolke sitzen und das Geschehen im heimischen Wald von oben beobachten können.
Wenn man dann durch die Haustür träte, philosophierte Bruno weiter, würde man nach oben blicken und seiner Oma zuwinken. Die würde zurückwinken und einem ein Plätzchen runterwerfen, ein Stückchen gute Laune.
Klar, würde es irgendwann knapp im Himmel und nach einigen Generationen wüsste niemand mehr so recht, wo er nun hin solle. Außerdem braucht man Regen, damit das Leben weitergeht und die Bäume wachsen, auch wenn ihr Laub manchmal störend ist. Man muss auch die Zeit weiter laufen lassen, die Wolken vom Leinentuch lösen und wie eine Herde Schafe weiterziehen lassen.
"Aber wie schön wäre es doch, wenn ich mich auf einer kuschellige Wolke auf den Bauch legen und auf meinen Lieblingspilz hinab blicken könnte." - achte Bruno.

Wolken zogen über seinem Kopf hinweg und er saß den ganzen Tag da und dachte über sie nach. Und gerade als ihm ein anderer Gedanke gekommen war, wurde es Abend und seine Oma rief ihn zum Essen. Sie hatte Plätzchen gebacken.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

kein wunder, dass sie bruno zum abschuss freigegeben haben

kühlschrank hat gesagt…

danke und ich hab misch schon gefragt, woher dieser Name schon wieder in meinem Kopf rumspukt. aber die Vorstellung von so einem Braunbären, der auf einem Pilz sitzt.... wo gibts denn solche Pilze?

Anonym hat gesagt…

http://www.stiftung-warentest.de/online/essen_trinken/special/1163075/1163075/1163669.html